2023-10-26

Der Blick zurück nach vorn – Jubiläumsprogramm zum 40. Kasseler Dokfest

kleines BALi | Donnerstag 16.11. | 13:00 Uhr
40 Jahre Kasseler Dokfest – Replay: Es flimmert

Es flimmert – oder vielmehr es hat geflimmert. Hier im Programm reisen wir zurück in die letzte Phase des ehemaligen Leitmediums: des Fernsehers. Zwischen Nachrichten, Unterhaltung, Talkshow und Soap wurde die Fernbedienung zum Zepter und dessen Hüter*in bestimmte in machtbewusster Manier den Kanal – jedoch nicht dessen Inhalt. Das wiederum war die leidenschaftliche Praxis jener, die Fernsehbilder in ihrer künstlerischen Arbeit nutzten oder sie als Möglichkeit von aktiver, gesellschaftlicher Teilhabe begriffen. Ausgestattet mit moderner Videotechnik kreierten sie selbst Inhalte und kommentierten oder hinterfragten damit das Medium der Masse. Im Anschluss findet ein Gespräch mit geladenen Gästen statt.

kleines BALi | Freitag 17.11. | 15:30 Uhr
40 Jahre Kasseler Dokfest – Replay: Neustadt (Stau – Stand der Dinge)

in Kooperation mit: Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW
Thomas Heise drehte im Jahr 2000 mit „Neustadt (Stau – Der Stand der Dinge)" die Fortsetzung von „Stau – Jetzt geht's los" (1993), in der das Anfangsthema des „Abdriftens“ nach rechts bereits überholt scheint. Zur Wiederaufführung wird er zu Gast sein, um über eine filmische Arbeit zu sprechen, die auf geduldige Weise ein gesellschaftliches Scheitern dokumentierte, das bis heute nachwirkt.

kleines BALi | Samstag 18.11. | 13:00 Uhr
40 Jahre Kasseler Dokfest – Replay: Bilder. Kriege.

Wenn man sich die Programme des Kasseler Dokfestes in den 1990er Jahren ansieht, werden rote Fäden sichtbar, die das Jahrzehnt thematisch geprägt haben und sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Zum Beispiel wird man sich bewusst, wie sehr die 90er Jahre eine Dekade der Kriege waren, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind. Das Programm bringt vier Arbeiten in Erinnerung, in denen sich das Spektrum der ethischen und ästhetischen Fragen abbildet, die dabei auf dem Spiel standen und die 30 Jahre später angesichts neuer Kriege von unverminderter Relevanz sind. Gerahmt wird das Programm von einem Gespräch mit Ala Younis, Künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt (Köln), moderiert von Kurator Tobias Hering.
Das Gespräch findet auf Englisch statt.

Monitoring: LETZTER TRANSFER | KulturBahnhof | Südflügel
LETZTER TRANSFER ist eine Medieninstallation in Form eines begehbaren Archivs, in dem 96 audiovisuelle Arbeiten gesichtet werden können. Inmitten einer Masse von Datenträgern, Technik und Pappschachteln finden sich einzelne Speichermedien in unterschiedlichen Formaten. Diese können aus Archivkartons entnommen und auf den entsprechenden Recordern abgespielt werden. Darauf sind Arbeiten aus den ersten 20 Jahren des Kurzfilmprogramms des Kasseler Dokfestes zu sehen. Sie zeugen von der Zeit, als mit dem Begriff „Videofest“ der Festivalname programmatisch komplettiert wurde.

Wir bedanken uns für die großzügige Unterstützung bei der Realisierung des Jubiläumsprogramms bei der Kulturstiftung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und bei der Kasseler Sparkassenstiftung Stadt Kassel sowie beim Kulturamt der Stadt Kassel und der Hessen Film & Medien GmbH. Der mit 3.000 Euro dotierte Ehrenpreis des Kasseler Dokfestes wurde – in Absprache mit der Preisstifterin – umgewidmet: Die HÜBNER GmbH & Co. KG fördert 2023 die Sonderprogramme anlässlich der 40. Ausgabe.